Wer sich mit alten Telefonen beschäftigt, wird sich wahrscheinlich auch früher oder später mit den unterschiedlichen Steckern und der Bedeutung ihrer Kontakte beschäftigen, sei es, um für einen Apparat mit originalem Stecker eine entsprechende Dose zu verwenden, oder um an einem alten Apparat statt des (falls überhaupt vorhandenen) bisherigen Steckers einen anderen anzuschließen.
Die Stecker (vierpolig) und die zugehörige Verbinderdose verbanden ab Telefon und
Anschlussleitung in dem Sinne fest miteinander, dass über die Steckverbindung eine
Schutzkappe geschraubt wurde. Anders als bei den „echten“ Steckern, die das Umstöpseln
der Apparate in verschiedene Dosen gestattete, war dieses Steckersystem nicht für diesen
Zweck vorgesehen. Der Techniker der Post installierte den Apparat über diese Steckverbindung,
dem Teilnehmer war es aber nicht gestattet, diese Verbindung zu öffnen.
Bei den „Steckverbinderdosen“ (SvDo) musste in Abhängigkeit der Entfernung zur
Ortsvermittlungsstelle gegebenenfalls ein Modell mit Verlängerungsleitung eingesetzt
werden.
Beim Nachfolgemodell „Verbinderdose“ (VDo) gab es keine eigene Variante mit
Verlängerungsleitung, vielmehr konnte diese bei Bedarf als zusätzliches, in
einen Kunststoffkörper eingebettetes Bauteil in der Dose untergebracht
werden.
Die siebenpolige Variante VDo7 war üblicherweise für den Anschluss eines nachrangigen
Apparates an einer Leitung (→ „A2-Schaltung“) erforderlich. Außerdem enthielt sie einen
Pol, um einen Gebührenzähler (Gb Anz T55) anzuschließen. Bemerkenswert ist außerdem,
dass die Anschlussdose (rechts im Bild) zwar sieben Pins, nach außen führend jedoch
eine achte Schraubklemme besaß. Über diese Klemme konnte eine ankommende Ader mit einem
Zusatzgerät verbunden
werden.
Die Stecker (vierpolig) und die zugehörige Verbinderdose stellten die vereinfachte Variante der siebenpoligen Ausführung dar, jedoch ohne die Leitungen für einen nachgeschalteten Apparat und den Gebührenanzeiger.
Das „Walzenstecker“-System mit der „Anschlussdose ZB 50“ und dem „Anschlussdosenstöpsel ZB 27“ waren bis 1959 Standard.
Ab 1959 wurde die achtpolige „Anschlußdose 59“ eingeführt, ab 1962 gab es
zusätzlich eine vereinfachte vierpolige Variante mit der Bezeichnung
„Anschlußdosenanlage 94“.
Dieses Steckersystem entspricht technisch weitestgehend dem Nachfolgersystem
ADo 8 (bzw. ADo 4). Abweichend hiervon hatten die Stecker für die Anschlußdosen
59 und 94 eine besondere Verriegelung gegen unbeabsichtigtes Herausziehen des
Steckers. Dieser besitzt oben einen schwarzen Knopf, um diese Verbindung wieder
zu lösen.
Die Stecker sind, wie auch die Nachfolger (ADoS4 und ADoS8) mit sogenannten
„Schlüsselstiften“ ausgestattet, um ein Einstecken in Dosen zu verhindern,
die nicht für das zum Stecker gehörige Endgerät gedacht sind. Einzelheiten
zu diesen Schlüsselstiften finden sich im Abschnitt ADo8.
Die Anschlussdose (achtpolig) ersetzte (ebenso wie die Variante ADo 4) um 1977 die
Vorgängersysteme „Anschlußdose 59“ bzw. das „Anschlußdosensystem 94“, die sich
technisch ähnelten, wobei nun der Entriegelungsknopf auf den Steckern entfiel
(nur wettersichere Ausführungen waren mit Schraubringen ausgestattet).
Im mittleren Teil der Dose befinden sich zwei bewegliche sogenannte Schlüsselplättchen,
aus denen jeweils ein annähernd halbkreisförmiges Loch ausgestanzt ist. Jedes der
Schlüsselplättchen kann in vier unterschiedlichen Positionen in die Dose eingebaut
werden, so dass insgesamt also 16 verschiedene Kombinationen möglich sind. Am Stecker
befinden sich zwei zu dieser Form passende Metallstifte, die in die Schlüsselplättchen
eingeführt werden, sobald man den Stecker in die Dose steckt. Das ist aber nur möglich,
wenn die Ausrichtung der Stifte am Stecker zur Ausrichtung der Plättchen in der Dose
passt. Auf diese Weise sollte vermieden werden, dass Geräte in Dosen gesteckt werden,
für deren Betrieb die Dose nicht vorgesehen war. Die Ausrichtung der Schlüsselplättchen
wird Nummern gemäß der nachfolgenden Abbildungen zugeordnet. Die Stellungen der oberen
Plättchen entsprechen Werten von 1 bis 4, die der unteren den Werten 0, 4, 8 und 12.
Die Anschlussdose (vierpolig) wurde etwa zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren verwendet. Die Belegung der Kontakte wird in der Abbildung dargestellt.
Die TAE (Telekommunikations-Anschluss-Einheit) ist eigentlich eine ganze Gruppe von Anschlussdosen. Neben der sehr weit verbreiteten sechspoligen Dose TAE-6 gibt es auch noch andere TAE-Dosen wie TAE-8. Im Folgenden geht es nur um die sechspolige Dose.