Alte Wählscheibentelefone wurden für den Betrieb an analogen „Amtsleitungen“
konstruiert (obwohl das Telefonnetz seit den 90er Jahren privatisiert wurde, ist der
Begriff „Amtsleitung“ durchaus noch gebräuchlich).
Bis in die 1980er-Jahre wurde zur Übermittlung der gewählten Ziffern das
Impulswahlverfahren (IWV) verwendet. Hierbei erfolgt die Übertragung der
gewählten Ziffern durch kurze, zeitlich genau definierte Unterbrechungen der
Sprechleitung. Alte Wählscheibentelefone arbeiten grundsätzlich mit diesem Verfahren.
Das Impulswahlverfahren wurde seither durch das Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV) ersetzt.
Viele Router bieten auch heute noch die Möglichkeit, analoge Telefone direkt anzuschließen,
allerdings funktioniert das Wählen mit einer Wählscheibe dann nicht unbedingt auf Anhieb.
Für dieses Problem gibt es aber Lösungen. Daneben können Telefone an viele Router auch
über ISDN, DECT oder VoIP eingebunden werden, und tatsächlich ist dies auch bei
Wählscheibentelefonen mit einem überschaubaren Aufwand möglich.
An analogen Amtsleitungen kann man das Impulswahlverfahren bei vielen Netzbetreibern
immer noch verwenden. Allerdings werden Festnetz-Telefone zunehmend an Routern oder
Telefonanlagen angeschlossen, wobei die Router hierbei zunehmend die Funktion einer
(einfachen) Telefonanlage übernehmen. Dabei bedeutet diese Anschlussmöglichkeit
nicht automatisch, dass der Router die Wählinformationen nicht nur im
Mehrfrequenzverfahren, sondern auch im Impulswahlverfahren auswerten kann.
Viele Modelle der Fritz!Box von AVM können dies, allerdings wird den Fritz!Boxen
nachgesagt, bei nicht sauber ablaufenden Nummernschaltern die gewählte Nummer nicht
korrekt zu erkennen.
Falls der analoge Anschluss nur das Mehrfrequenzverfahren, nicht aber das Impulswahlverfahren
auswerten kann, besteht eine Lösungsmöglichkeit in der Verwendung eines Konverters,
der die Wählimpulse in
Tonwahlsignale umwandelt. Solch ein Gerät wird einfach zwischen Apparat und Anschlußdose
gestöpselt.
Der Nachteil bei diesen Wandlern ist allerdings, dass man für jeden Wählscheibenapparat einen
eigenen Wandler benötigt, sofern sich nicht mehrere Apparate eine Anschlussleitung teilen.
Diese Konverter sind von verschiedenen Anbietern
erhältlich, der Preis liegt etwa ab 40 Euro aufwärts. Es gibt Varianten mit und ohne
eigene Stromversorgung. Welche Variante benötigt wird hängt von der Spannung der
Telefonanlage an den Nebenstellen ab. Die Konverter sind in der Regel für TAE-Stecker vorgesehen,
es gibt aber auch Modelle für RJ11-Stecker.
Ale Alternative hierzu besteht auch die Möglichkeit, kleine Wähltongeneratoren zu benutzen. Diese handlichen Geräte, die im Handel häufig als „Codesender für die Fernabfrage“ oder ähnlichen Bezeichnungen verkauft werden, besitzen eine Tastatur von 0 bis 9. Sie werden vor die Sprechmuschel gehalten und dann wird darauf die gewünschte Nummer getippt. Natürlich bleibt bei dieser Methode die Wählscheibe ohne Funktion. Auf diese Weise Verbindungen aufzubauen ist möglich, aber auf Dauer sicherlich unbefriedigend. Dennoch empfiehlt sich beim Betrieb alter Telefone der Besitz eines solchen Gerätes, und zwar hauptsächlich für den Fall dass während eines Gespräches eine Nachwahl in die Amtsleitung erforderlich ist („für die technische Hotline drücken Sie bitte die 1“). Ursprünglich wurden diese Geräte verkauft, um den eigenen Anrufbeantworter von anderen Telefonanschlüssen aus fernzusteuern. Da es jedoch inzwischen (außer bei Liebhabern historischer Fernsprechtechnik) praktisch nur noch tonwahlfähige Telefonapparate gibt, sind diese kleinen Tongeber zunehmend schwieriger zu bekommen.
Es ist beim Betrieb alter Wählscheibentelefone unbedingt darauf zu achten, dass der Terminaladapter das Impulswahlverfahren (IWV) unterstützt. Ein in diesem Zusammenhang gelegentlich empfohlenes Gerät ist der Terminaladapter "TA a/b komfort" von der Telekom, es gibt aber sicherlich auch eine Menge anderer geeigneter Geräte. Grundsätzlich sollte aber als Alternative der Erwerb einer Telefonanlage in Erwägung gezogen werden, denn Terminaladapter sind insgesamt in ihrem Funktionsumfang recht stark eingeschränkt, zwar kann man sogar zwei analoge Telefone an einem Terminaladapter anschließen, jedoch kein Gespräch zwischen diesen beiden Apparaten untereinander aufbauen. Die Zuweisung einzelner Rufnummern (MSN) an jeden der beiden TAE-Eingänge ist aber beispielsweise möglich. Die Programmierung erfolgt bei manchen Modellen (wie auch beim hier dargestellten) über ein Telefon mit Mehrfrequenzwahlverfahren (MFV), auch wenn dann später nur ein IWV-Apparat angeschlossen wird. Gebrauchte Terminaladapter sind für wenig Geld zu bekommen, mit etwas Glück bei ebay, hood usw. etwa für 5 bis 15 Euro.
Ein anderer Ansatz besteht darin, einen reinen Analog-Telefon-Adapter (ATA) zu verwenden. Damit kann der Apparat an einer beliebigen Stelle im heimischen Netzwerk angeschlossen werden, spezielle Telefonleitungen zum Router entfallen somit. Der Router muss dann auch kein Impulswahlverfahren beherrschen, sondern nur der ATA. Man benötigt am Standort des Apparates neben der Netzwerkdose allerdings auch eine Stromversorgung für den ATA. Ein Beispiel für einen Analog-Telefon-Adapter, der mit dem Impulswahlverfahren betrieben werden kann, ist der Grandstream HT 802, es gibt auch noch einige andere. In dem ATA kann man direkt die Zugangsdaten für einen SIP-Anbieter eintragen oder aber das am ATA angeschlossene Wählscheibentelefon als IP-Telefon am Router anmelden.
Sollte der Wunsch bestehen, einen Wählscheibenapparat als Schnurlostelefon an einer DECT-Station
anzumelden, benötigt man ein entsprechendes Zusatzgerät. Natürlich ist auch hier darauf zu achten,
dass dieses das Impulswahlverfahren auswerten kann. Ein in diesem Zusammenhang häufig empfohlener
Adapter ist das „Gigaset 1000 TAE“ von Siemens. Leider sind diese nicht ganz preiswert zu haben
(gebraucht unter 80 Euro ist fast schon ein Schnäppchen), und ganz so schnurlos ist es auch nicht,
denn man benötigt eine Steckdose. Ein vergleichbares Gerät ist auch der Telekom vertriebene
„T-Sinus STA“.
Nun wird allerdings bei den Wenigsten der Wunsch bestehen, auf dem Weg vom Fernseher zum Kühlschrank
ein Gespräch über einen W48 zu führen. Eher wird es darum gehen, einen alten Fernsprecher gemeinsam
mit anderen DECT-Telefonen an derselben Station zur Verfügung zu haben oder – was vermutlich noch
häufiger vorkommt – einen alten Apparat an einem Ort stehen zu haben, zu dem die Verlegung einer
Telefonleitung nicht in Frage kommt, eine Steckdose jedoch vorhanden ist.